Die Campus – Akademie 2021 in Schwerte. Eine Woche lang haben wir mit gleichaltrigen Abiturientinnen und Abiturienten über Themen, die uns aktuell und in unserer Zukunft beschäftigen, ausgetauscht. Es ging jedoch nicht nicht nur um politische Themen, sondern auch um unser späteres Berufsleben. Nach interessanten Vorträgen, von Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichsten Themenbereichen, ging es in eine intensive Gesprächsrunde über. Häufig hatte man sogar die Möglichkeit, sich mit dem Referenten, an einem Tisch bei einem leckeren Mittagsessen, über das Thema zu unterhalten.
Der Tag startete immer mit einem religiösen Einstieg, bei dem, von dem Team was den Einstieg morgens plant, ein Motto ausgewählt wird, worüber der Start in den Tag handelt. Am Abend gab es dann noch einen gemeinsamen Ausklang, wo wir den Tag Revue passieren lassen. Nach dem Ausklang hatte man Abends noch genug Zeit, sich mit den anderen zu unterhalten, Spiele zu spielen oder auch einfach spazieren zu gehen.
Am ersten Tag sind wir angereist und hatten, nach dem Zimmer beziehen, eine Vorstellungsrunde. In dieser Runde haben wir uns als Gruppe kennengelernt und herausgefunden, dass wir trotz verschiedener Schulen, viele gemeinsame Interessen haben. Nach dem Abendessen ging es mit einem Vortrag von Mouaid aus Syrien weiter. Er zeigte uns einen selbstgedrehten Film über Rechtsextremismus und Hass gegen Ausländer. Im weiteren Gespräch erfuhren wir viel über seine Jugend und seine Flucht nach Deutschland.
An Tag zwei ging es um Recht und Gerechtigkeit. Eine Anwältin, ein Richter und ein Staatsanwalt gaben uns einen Einblick in verschiedene juristische Berufe, das Grundgesetz und das Jugendstrafrecht. Das Jugendstrafrecht dient als Grundlage eines Moot Court, einem Planspiel eines Gerichtsverfahrens. Es wurde ein Gerichtsfall über Cybermobbing nachgespielt, in dem jeder eine Position, vom Zeugen zum Richter, einnimmt und so diesen Fall mit einem Urteil abschließt.
Medizin- und Umweltethik waren die Themen am dritten Tag.In dem ersten Vortrag ging es um Medizin und die Grundlagen der Ethik. Wir haben von einem erfahrenen Mediziner die Grundlagen von Ethik gelernt und verschiedene Konfliktsituationen in der Medizin. Diese Situationen wurden häufig direkt im Anschluss sehr intensiv diskutiert, denn es ging darum, was ethisch, in der Medizin, in Ordnung sei, oder nicht. Nach dem Mittagsessen ging es mit der Umweltethik weiter. Dies war nicht nur ein sehr aktuelles , sondern auch ein polarisierendes Thema. Es ging vor allem um die aktuellen Klimamaßnahmen, die bisherigen Auswirkungen und diese, die noch kommen. Die größten  Diskussionen gab es bei dem Thema, was die Politik noch tun kann und muss, um den Klimawandel zu stoppen. Am Donnerstag haben wir den Xantener Dom und die Fazenda da Esperanca besichtigt. Der Dombau hat ca 300 Jahre gedauert und war sehr beeindruckend. Das Highlight war, dass wir in 22 Meter Höhe, über den Rundgang am Dach der Kirche gehen konnten. Außerdem durften wir auf den 45 Meter hohen Turm des Doms gehen und hatten so einen wunderbaren, leicht regnerischen Ausblick auf Xanten. Das Mittagsessen haben wir an der Fazenda da Esperanca genießen dürfen. Nach dem Mittagessen waren wir teil einer sehr emotionalen Gesprächsrunde, in der die Bewohner der Fazenda, uns ihre Lebensgeschichte erzählt haben. Diese haben uns alle sehr berührt. Anschließend haben wir eine Führung durch die Fazenda
erhalten und hatten die Ehre, an einem Gottesdienst teilzunehmen, die durch die eigene sehr schwungvoll begleitet wurde.
Am Freitagvormittag haben wir uns mit unserer Zukunftsplanung auseinander gesetzt - was nach dem Abi kommt. Dazu hat uns die Psychologin Dorothea Böhm besucht, die seit vielen Jahren besonders Jugendliche bei ihrem Berufseinstieg unterstützt. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Potentialanalysen und bietet auch für die Campus Akademie immer wieder Veranstaltungen an. Außerdem hatten wir am Nachmittag einen jungen Triathleten und seinen Vater, der bei der Sparkasse eine
Filiale leitete zu Besuch. Bei ihrem Vortrag ging es um die Verbindung von Leistungssport und Unternehmertum. Als großes Thema stand aber „Konkurrenz und Fairness in Wirtschaft und Sport“ auf dem Plan.
Der letzte Tag der Campus-Akademie endete mit der Preisverleihung an Frei Hans Stapel OFM. Der letzte Vortag war digital und zwar wurde uns die Fotokünstlerin Annalisa Vandelli aus Italien zugeschaltet. Sie hat über ihre Fotoreihe gesprochen, welche sie in Entwicklungsländern aufgenommen hatte. Sie hat dort ohne zu zögern Armut und Leid fotografiert, wollte aber auch in ihren Fotos einen besonderen Augenmerk auf den Menschen legen. Am Nachmittag wurde der Communio – Preis an Frei Hans verliehen. Der aus Brasilien stammende Franziskaner hatte in Brasilien die erste Fazenda gegründet. Die Verleihung wurde von der Band der Campus–Akademie und der Fazenda Band begleitet. Die Verleihung wurde mit einem großen Abendessen beendet und wir konnten mit einem langen Abend, die schöne Woche ausklingen lassen.
Die gesamte Woche war eine sehr tolle Erfahrung, geprägt von vielen Erlebnissen, spannenden Themen und neuen Freunden. Trotz des etwas mulmigem Bauchgefühls am Anfang, hat sich die Campus–Akademie als ein voller Erfolg entpuppt.
Ich freue mich schon, die Leute im Winter wieder zu sehen. Ein Teil der Gruppe hat sich schon in Berlin wieder gesehen. Mehr über die Fahrt erfahrt Ihr in Teil 2.
Jannik Thumann, Q2