Ein „Politischer Morgen“ im Gymnasium der Marienschule führte am Mittwoch, 15.9.2021 heimische Politiker zusammen, um wenige Tage vor der Bundestagswahl am 26.9.2021 über Inhalte, Ziele, Kandidaten und politisches Bewusstsein und dessen Handeln ins Gespräch zu kommen. Seit vielen Jahren ist es gute Tradition an der Marienschule, im Umfeld von Bundestags-, Landtags-, Europa- oder auch Kommunalwahlen die einzelnen Kandidaten einzuladen, um damit einen Beitrag zur politischen Willensbildung und zum Austausch zwischen Schule und Gesellschaft leisten. Insbesondere geschieht dies dann, wenn ein Teil der Schülerinnen und Schüler gar als Erstwähler an einer Wahl teilnimmt, zur Wahlurne schreitet und zum ersten Mal seine wichtige Stimme abgibt.

Die Bundestagswahl 2021 steht im In- und Ausland in einem wichtigen Fokus, treten doch erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik drei Kanzlerkandidaten an, die vorher auf anderen Feldern der Politik tätig waren, die Amtsinhaberin sich hingegen nicht mehr zur Wahl stellt. Das damit verbundene Interesse an Programmen und Kandidaten erfasste Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrerinnen und Lehrer, die sich hocherfreut über das Zustandekommen eines politischen Austauschs der Kandidaten zeigten.

Dietmar Lange als langjähriger Geschichtslehrer unserer Schule hatte einmal mehr die Koordination eines solchen Treffens übernommen und so konnte er neben der vollständig versammelten Jahrgangsstufe Q2 die Abgeordneten bzw. Vertreter der zurzeit im Bundestag vertretenen Parteien im Forum begrüßen. Neben Hans Jürgen Thies MdB (CDU) und Wolfgang Hellmich MdB (SPD) waren die Bundestagskandidaten der FDP Fabian Griewel, des Bündnis 90/ Die Grünen Shahabuddin Miah und der Linken mit Robert Helle erschienen. Die Teilnahme des Abgeordneten der AFD Berengar Elsner von Gronow war leider nicht möglich.

Besonders erfreut waren alle überdies, dass nach Auskunft der anwesenden Politiker die Politdiskussion in der Marienschule in diesem Jahr die einzige Veranstaltung dieser Art in einer Schule der Kreises Soest gewesen sei. Ja, sogar die einzelnen Politiker hätten bislang keine Möglichkeit des gemeinsamen Treffens und Austauschs auf Kreis- oder Regionalebene gehabt, wofür nunmehr die Marienschule die geeignete Möglichkeit biete.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stieg man mit einem programmatischen Statement zur eigenen Partei ein, wobei, wie von vielen vermutet, die Themen Klimaschutz und Umwelt breiten Raum einnahmen und von den Schülerinnen und Schülern mit hohem Interesse verfolgt wurde.

Wertvoll war dabei, dass sowohl Gemeinsamkeiten der anwesenden Politiker über das Ob eines angemessenen Klimaschutzes zu spüren waren, aber auch wesentliche Unterschiede auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft und Wirtschaft verzeichnet werden konnten. „Welche Schritte kommen auf uns zu und wie sollen die zweifellos wichtigen Maßnahmen bezahlt werden?“, lauteten daher mehrfach Äußerungen der Schülerinnen und Schüler.

In einer zweiten Hälfte konnten daraufhin die Schülerinnen und Schüler ihre konkreten Fragen an einzelne Politiker oder auch in die versammelte Runde stellen. Schnell wurde deutlich, dass es noch mehr Zeit gebraucht hätte, um die einzelnen Themen wie Außen- und Sicherheitspolitik, Digitalisierung und mögliche Koalitionen nach der Wahl ausführlich zu beantworten. Manche nur grob erörterte Thematik soll nun per schriftlichem Kontakt zu den Abgeordneten weiterverfolgt werden.

Die Schlussworte der Politiker, warum man auf dem Wahlzettel bei der eigenen Partei das Kreuz machen solle, mündete in dem allseitigen Wunsch, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen, auch weiter das politische Bewusstsein zu schärfen und somit zu einer mündigen Bürgergesellschaft beizutragen.

Dies bestätigte auch die WDR-Lokalredaktion mit dem Lokalredakteur Heinrich Buttermann, der im Rahmen seiner WDR-Aufnahmen den „Politischen Morgen“ in der Marienschule begleitete und im Bild festhielt.