Schule in den Sommerferien? Die JGW-Akademie in Papenburg

Jessica Li

Schule in den Sommerferien? Die JGW-Akademie in Papenburg

So wie andere ihre letzten zwei Ferienwochen mit Eis essen, ins Schwimmbad gehen oder einfach in der Sonne verbrachten, konnte ich die Zeit auch verbringen - jedoch mit Unterricht nebenbei. Dies tat ich an der  Schüler-Akademie in Papenburg.

Die JGW-Akademie ist eine Akademie für besonders ehrgeizige SchülerInnen, welche sich im Rahmen eines 12-tägigen Programms mit einem Thema, das sie vorher wählen durften, beschäftigen. Diese Themen können zum Beispiel einen naturwissenschaftlich-technischen, mathematischen oder gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt haben und werden auf Niveau des ersten Universitätssemesters von ehrenamtlichen Kursleitern unterrichtet. Mein Kurs war der Kurs 1: „Von A wie Aktienanleihen bis Z wie Zinszertifikate – eine mathematische Reise durch die Wirtschaftswelt“.

Ein typischer Tagesablauf begann mit dem Frühstück um 7.30 Uhr, welches bis 8.15 Uhr ging. Danach fand das tägliche Plenum statt, bei dem alle TeilnehmerInnen versammelt waren und durch die Akademieleitung über den Tagesablauf informiert wurden. Zudem wurde die „Papenschau“ (angelehnt an der Tagesschau) von einem zufällig ausgewähltem Kurs präsentiert. Dies hatte den Zweck, Nachrichten aus der Welt und Umgebung trotz der Akademie nicht aus den Augen zu verlieren.

Nach dem Plenum fand die erste von zwei Unterrichtseinheiten statt, welche dreieinhalb Stunden andauerte und mit dem Mittagessen um 12.15 Uhr beendet wurde. In dem Zeitraum beschäftigte mein Kurs sich mit Schul-Mathematik (Ableitungen, Integralrechnung, Stochastik, …), aber auch mit Formeln und Sätzen aus dem 9. Fachsemester Finanzmathematik (Black-Scholes Formel, Itôs Lemma, …), mit denen man zum Beispiel berechnen konnte, ob und wann sich eine Verzinsung am meisten lohnt.

Danach war Zeit bis zur Kaffee- und Kuchenpause für Aktivitäten wie Singen, Schwimmen, Karten spielen und vieles mehr, um Freunde außerhalb des eigenen aus 15 bis 16 Personen bestehenden Kurses zu finden. Vor dem Abendessen fand dann die zweite Unterrichtseinheit in Länge von zweieinhalb Stunden statt. Damit endete der Tag jedoch noch nicht; so wurde um 22 Uhr zum Beispiel ein Kammerchor angeboten, welcher nur eins der vielen KüAs (Kursübergreifende Aktivitäten) war. Daher bot die Akademie neben Wissen Anreichern auch viel Freizeit und sinnvolle Zeitbeschäftigung.

Die Akademie war eine sehr gute Erfahrung und empfehlenswert, zumal man nicht, wie anfangs erwartet, nur lernt, sondern auch viel Zeit für Freizeitakitvitäten mit den anderen Teilnehmern hat. So ist man in Kontakt mit vielen neuen Freunden gekommen, welcher noch bis jetzt besteht. Auch ein Wiedersehen im nächsten Jahr ist schon in Planung. Zudem sind wir im Club der Ehemaligen (CdE), welcher zusätzlich viele Treffen plant, wie zum Beispiel den gemeinsamen Weihnachtsmarkt-Besuch in Münster dieses Jahr, bei dem man frühere Teilnehmer kennenlernen kann. So erweitert man seinen Bekanntenkreis und seine Kontakte.

Wer denkt, seine Ferien nicht mit freiwilligem Unterricht „verschwenden“ zu wollen, der tut der Akademie gewaltig unrecht. Spätestens in der Akademie merkt man nämlich, dass diese keine Verschwendung der Ferienzeit, sondern vielmehr eine Investition in die Zukunft ist.

Jessica Li, Q2






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