Unsere Reise bis ans andere Ende der Welt

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Unsere Reise bis ans andere Ende der Welt

Australienaustausch 29.03.2019 - 23.04.2019 - Lippstadt-Düsseldorf-Singapur-Melbourne. Am 29. März ging für uns ein Abenteuer los. Mit einem Zwischenstopp in Singapur warteten insgesamt 21 Stunden reine Flugzeit auf uns, die wir alle, wenn auch mit wenig Schlaf, gut meisterten. In Melbourne angekommen empfingen unsere Austauschschüler uns sehr herzlich, und wir machten uns alle auf den Weg zu unseren Gastfamilien nach Hause. Unsere Zeit in Australien startete direkt mit einem Wochenende, an dem wir den Jetlag schon mal gut ausschlafen und erste Eindrücke bekommen konnten.

In der ersten Woche ging es für uns alle dann mit unseren Austauschpartnern in die Schule. Alles wirkte sehr groß und verwirrend, aber wir fanden uns schnell zurecht. Der Unterricht dort verwunderte uns jedoch ziemlich stark. Im Gegensatz zu unserem Schulalltag haben die Schüler an der Box Hill High School viel weniger und deutlich entspannteren Unterricht. Eine der Austauschschülerinnen hatte in der 12. Klasse zum Beispiel insgesamt nur fünf Fächer mit jeweils 5 Wochenstunden. Dazu zählten Kunst, Design, Politik, Deutsch und Englisch. Während der Stunden bekommen die Schüler auch keine Noten für die sonstige Mitarbeit, sondern es zählt letztendlich nur die Klausurnote.  Insgesamt durften wir 3 Tage an der High School Erfahrungen sammeln. Interessant war hier ganz besonders der Tag, an dem die Schüler ihre Freizeitkleidung tragen durften. Das kommt sehr selten vor, da die Schüler sonst die Schuluniform tragen müssen. Ein Junge der Schule hat diesen Tag dann sehr ausgenutzt und kam sogar in einem blauen Feenkostüm zur Schule.

Während unserer Zeit in Melbourne machten wir drei Ausflüge mit der ganzen Gruppe zusammen, wie zum Beispiel einen Besuch im Museum of Melbourne mit seiner sehenswerten Ausstellung über die Geschichte und die Kultur der Ureinwohner mit einer anschließenden Wurundjeri Tour sowie auch eine Street Art Tour mit einem Graffiti-Workshop. Ein Ausflug war für uns alle das Highlight unserer Reise. 14 Stunden lang machten wir uns auf den Weg entlang der Great Ocean Road. Mit dem Bus erkundeten wir verschiedene Aussichtspunkte wie zum Beispiel die 12 Apostel und eine sehr schöne Bucht, an der  die Wellen so hoch und stark waren, dass zwei von uns ungewollt eine Runde schwimmen gegangen sind, was für die anderen ziemlich amüsant war.

Die Great Ocean Road Tour war ein unvergessliches Erlebnis! Von trockener Natur, über Felder, entlang der Küsten, bis hin zum Regenwald lernten wir alles kennen. Und auch das Wetter überraschte uns an dem Tag mit all seinen Facetten. Regen, Sturm, Nebel, purer Sonnenschein und ein feuchtes Regenwaldklima prägten unseren Ausflug.

In den 2 1/2 Wochen in unseren Gastfamilien in Melbourne haben wir viele neue Dinge, Rituale und Menschen kennengelernt. Lauter Erfahrungen, die uns ganz sicher unser ganzes Leben lang prägen werden, und auf die wir immer mit einem Lächeln zurück blicken werden.

Marie beschreibt unser Abenteuer mit den Worten: „Der Australienaustausch war das absolute Highlight meines Jahres. Ich habe meine Austauschpartnerin so sehr ins Herz geschlossen, aber auch viele andere neue Freundschaften sind entstanden. Mit diesen Freunden stehe ich noch immer in täglichem Kontakt. Die australischen Tiere mit den eigenen Augen zu sehen war auf jeden Fall atemberaubend. Einen Vogelbiss nimmt man für eine solche Erfahrung gerne in Kauf.“

Ich persönlich habe auch interessante Eindrücke gesammelt, da ich in einer indischen Familie gelebt habe, die sehr christlich war. Gottesdienste und Gebete waren somit während meiner Zeit dort auch ein wichtiger Bestandteil, und da meine Gasteltern für die Kirchenmusik zuständig waren, habe ich dort auch im Chor mitgesungen. Allgemein war es für mich interessant, manches über die indische Kultur zu lernen. Wie zum Beispiel das Essen mit allen Sinnen, was bedeutet, dass man mit den Händen isst. Das war mir persönlich allerdings etwas zu merkwürdig und ich habe dann doch lieber das Besteck benutzt.

Wir alle haben innerhalb unserer Gastfamilien also auch noch so einiges erlebt! Jule zum Beispiel berichtet uns folgendes Erlebnis: „Ein weiteres Highlight war für mich auch der Aufenthalt mit meiner Gastfamilie in den Grampians. Das ist ein riesiger Nationalpark in Victoria mit vielen Aussichtspunkten, Wasserfällen und Tieren. Wir haben dort drei tolle Tage verbracht, sind gewandert, haben viel gesehen und wunderschöne Ausblicke auf das Gebirge genossen. Außerdem hatte ich sogar die Möglichkeit, mit Kängurus in freier Wildbahn Bilder zu machen. Die Tiere direkt vor sich stehen zu haben, war ein toller und unvergesslicher Moment, da für mich Kängurus typische Tiere aus Australien sind.“

Am 16. April mussten wir uns leider schon von unseren Austauschschülern verabschieden, wobei auch einige Tränen flossen. Nach der gemeinsamen Zeit in Deutschland wussten wir, dass wir uns auf jeden Fall bald wiedersehen. Diese Frage nach einem Wiedersehen blieb an diesem Tag jedoch leider noch unbeantwortet. Wobei wir alle die Idee gut fanden, dass man sich irgendwann mal in der Mitte unserer zwei so verschiedenen Welten wiedersieht.

Trotz des schweren Abschiedes war unsere Reise durch Australien noch lange nicht zu Ende. Wir machten uns also in einem kleinen Bulli auf den Weg von Melbourne nach Canberra. Auf dem Weg hielt unser Tour Guide und Fahrer Jeremy an einigen Punkten an und erzählte uns viel über die Regionen, die Tiere und das Leben dort.

Am späten Nachmittag sind wir dann auf einer Farm mitten im Nirgendwo angekommen, wo wir die Nacht verbrachten. Es war besonders interessant zu sehen, wie die Menschen dort leben! Die Familie hatte ein paar Pferde, Dromedare, ein Alpaka und Hühner. Rund um die Farm herum war allerdings wirklich NICHTS! Man brauchte ca. eine Stunde zu Fuß, um bis zu der nächsten Straße zu kommen. Nachdem wir unsere Zimmer dann bezogen und die Farm erkundet hatten, gab es Abendessen. Wir konnten alle nicht recht erkennen, was es genau für Fleisch war, aber es sollten Burger mit Toastbrot sein. Den meisten von uns schmeckte es leider nicht ganz so gut, aber naja…

Nach dem Abendessen wartete dann ein Lagerfeuer auf uns. Das Feeling, mitten in Australien auf einer abgelegenen Farm an einem lauwarmen Abend um ein Feuer herum zu sitzen, war schon wirklich besonders und echt schön! Am nächsten Tag ging unsere Reise dann weiter. Der erste Stopp war Canberra. Dort besichtigten wir das Parlament und aßen in der Stadt auch zu Mittag. Natürlich war die Aussicht von dem Dach des Parlamentes toll. Allerdings hat die Stadt nicht wirklich etwas Besonderes. Man hat gesehen, dass sie damals genau geplant wurde und nicht wirklich eine Geschichte hat, so wie wir es in Europa gewohnt sind. Ein weiterer Stopp während der Fahrt war ein australisches Museum, und danach ging es dann auch schon endlich weiter nach Sydney. Wir waren alle sehr gespannt auf die Weltmetropole! Gerade in unserer Jugendherberge angekommen, ging es auch schon mit allen zusammen los zum Hafen. Nur ca. 10 Minuten Fußweg trennten unsere Unterkunft von einem herrlichen Ausblick auf die Harbour Bridge und das Opera House.

Nun warteten also noch vier aufregende Tage in Sydney auf uns, ehe es wieder nach Hause ging. Unsere beiden Lehrerinnen Frau Herberhold und Frau Wallmeier hatten sich für diese Zeit ein wirklich tolles Programm überlegt! Der erste Tag begann mit einer Führung durch das Opera House, wo wir unter anderem Einblicke in die Konzertsäle bekamen. Das Gebäude ist einfach der absolute Wahnsinn und ein unglaubliches Architekturkunstwerk! Bisher kannten wir es alle nur aus dem Fernsehen, von Postkarten oder Erzählungen. Und dann auf einmal selbst davor zu stehen, war ein unbeschreibliches Gefühl! Alles schien so surreal, und man musste zunächst realisieren, dass man wirklich vor dem Opera House mit der beeindruckenden Kulisse steht und nicht nur ein Foto im Internet betrachtet! Anschließend ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Bondi Beach, wo ein privater Surfkurs auf uns wartete. Die Surfboards waren wirklich riesig, und in unseren Neoprenanzügen machten wir zuerst ein paar Trockenübungen am Strand, bevor wir uns in die Wellen stürzten. Unsere Surflehrer waren natürlich die ganze Zeit dabei und gaben uns Anschwung, wenn die perfekte Welle kam. In den ganzen Filmen sieht es immer so leicht aus, wie die Surfer auf den Wellen reiten, aber es ist definitiv deutlich anstrengender. Trotzdem machten einige von uns einen wirklich guten Job!

Am nächsten Tag warteten dann zum Beispiel noch ein Besuch in einem weiteren Museum, eine Stadtführung und eine Ghost Tour auf uns. Am dritten Tag machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg in den Blue Mountains Nationalpark, wo wir zu den Leura Cascades und den Three Sisters wanderten. Der Ausflug war geprägt von ganz tollen Ausblicken und einer atemberaubenden Natur! Es ist wirklich unglaublich, was für ein vielseitiger Kontinent Australien ist! Den wundervollen Tag ließen wir dann nach einem leckeren Burger mit einem Feuerwerk am Darling Harbour ausklingen und machten einen Spaziergang zurück zur Jugendherberge.

Nun war es dann auch schon so weit, und der letzte Tag unserer langen Reise stand bevor. Mit der Fähre, die direkt am Opera House entlang fuhr, machten wir uns auf den Weg zum Taronga Zoo. Der Zoo ist etwas höher gelegen, sodass man von dort einen tollen Blick über Sydney hat. Nach diesem letzten Ausflug hatten wir dann Zeit zu packen und nochmal ganz viele TimTams (eine unglaublich leckere australische Süßigkeit) zu kaufen. Den Abend verbrachten viele von uns dann auf der Dachterrasse unserer Jugendherberge, von der man einen atemberaubenden Blick auf die Harbour Bridge und das Opera House hatte. Lena und ich hatten an dem Abend besonders viel Glück, da es zufällig ein kleines Feuerwerk direkt über dem Opera House gab, was der perfekte Abschluss einer solch unfassbar tollen Zeit war!

Am 22.03 hieß es für uns dann also wieder: „In den Flieger, fertig, los.“ Sydney-Singapur-Düsseldorf-Lippstadt. Einen Tag später erreichten wir dann das kleine Venedig Westfalens, unsere Heimat Lippstadt. Unsere Eltern warteten bereits in der Buswendeschleife auf uns und nahmen uns nach 3 1/2 Wochen wieder herzlich in die Arme. Die Zeit in Australien verging wie im Flug! Wir konnten es nicht glauben, dass es schon so lange her war, dass wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht hatten. Noch weniger aber konnten wir glauben, was für ein unglaubliches Glück wir alle hatten, die Möglichkeit zu bekommen, eine so tolle, besondere Reise zu machen und so viele Dinge zu erleben!

An dieser Stelle ist es uns wichtig, ein ganz liebes Dankeschön an unsere beiden Lehrerinnen Frau Herberhold und Frau Wallmeier und auch an die australischen Lehrer Mr. Smith und Mrs. Nathan zu richten, welche das Alles mit viel Mühe und Liebe möglich gemacht haben und ohne die diese tolle Erfahrung nicht möglich gewesen wäre.

So ein unglaubliches Abenteuer verbindet sehr! Und ich denke, wann auch immer, wo auch immer und wem auch immer wir davon berichten werden: Jeder von uns würde sich sofort nochmal in den Flieger setzen, bis ans andere Ende der Welt fliegen und eine so unvergessliche Zeit erleben wollen!

Johanna Ebbert, Q1

 

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