USA-Austausch 2018 - meine Erfahrungen

Gruppenbild USA 2018

USA-Austausch 2018 - meine Erfahrungen

ein Bericht von Sara Gehrmann, EF

Das Flugzeug setzte vorsichtig auf und bremste langsam ab. Es rollte über die Landebahn des Flughafens von Tucson und mit ihm 15 Jugendliche und ihre Lehrinnen Frau Kleine-Eickhoff und Frau Neuhaus, die langsam begriffen, dass sie sich in Amerika befinden und dass der Austausch startet.

Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der herzlichen Menschen. Dies durften wir auch erfahren, als wir am Flughafen mit Plakaten, Blumen und Umarmungen herzlich empfangen wurden und anschließend mit unseren Austauschschülern in einem traditionell gelben Schulbus zur Walden Grove High School fuhren. Dort verabschiedeten wir uns voneinander und gingen getrennt in unsere Gastfamilien, in denen wir zwei unglaubliche Wochen verbrachten.

Unsere Gastfamilien gaben sich viel Mühe, uns Amerika näherzubringen: Sie kochten für uns typisch amerikanisches oder mexikanisches Essen und fuhren mit uns zu American Football-Spielen. Einige Familien besuchten mit ihren deutschen Austauschschülern das Wüstenmuseum, zeigten ihnen die Mall von Tucson und natürlich integrierten sie uns auch an Halloween und wir zogen „trick or treat“ sagend um die Häuser. Bei diesen Aktivitäten lernten wir nicht nur unsere Gastfamilie besser kennen, sondern wir wuchsen auch untereinander als Gruppe zusammen.

Eine Herausforderung war der amerikanische Schulalltag. Nach drei Tagen im Schatten unseres jeweiligen Gastschülers durften wir unseren eigenen Stundenplan wählen. Die erste Stunde verbrachten wir Deutschen immer gemeinsam mit unseren Lehrerinnen. Nachdem wir jedoch den Kampf mit der Orientierung und der Suche nach dem Klassenzimmer gemeistert hatten, wurden wir von lustigen und freundlichen Lehrern überrascht, die uns schnell in den Kurs aufnahmen. Auch unsere Mitschüler kamen offen auf uns zu und hatten Spaß daran, uns mit Fragen zu bombardieren. Selbst wenn es nur die Frage war, ob uns Amerika besser gefällt als Deutschland oder wie wir zu Trump stehen. Dies führte dazu, dass es auch für uns zu einem lustigen Spiel wurde, die Fragen zu beantworten. 

Trotz der weiten Entfernung zu Deutschland und anfänglichen Schlafrhythmusstörungen lebten wir uns schnell ein und schlossen auch neue Freundschaften in der Schule. Sei es beim Dreh unseres eigenen Films, beim Fotografieren von Gegenständen oder beim Erschaffen von Skulpturen. Doch ich glaube, ich spreche im Namen von allen, wenn ich sage, dass es ein Highlight gab (und ich meine damit nicht die unglaublich große Vielfalt an Oreo-Sorten). Ich meine die Fahrt zum Grand Canyon.

Als wir Freitagmorgen losfuhren, war die Stimmung super. Der Grand Canyon - eine der größten Sehenswürdigkeiten der Welt - und wir würden ein ganzes Wochenende dort sein. Nachdem wir die erste Nacht in einem Hotel an der Route 66 in Williams verbracht hatten, war es dann endlich so weit und wir brachen Richtung Grand Canyon auf. Ich kann mit Sicherheit sagen, der Grand Canyon wird seinem Ruf gerecht. Während einer Bustour genossen wir die wunderschöne Sicht auf die atemberaubende Schlucht und alle Teilnehmer stimmen mir wahrscheinlich zu, wenn ich sage, dass der Ausblick einer der schönsten Momente dieser Reise war. Wir haben viele Fotos geschossen, die wirkliche Schönheit konnten wir damit aber nicht festhalten. Genauso wenig wie den Spaß und die schönen Momente, die wir auch mit unseren Lehrerinnen hatten. Für die Ermöglichung und die Planung dieser Reise verdienen beide unsere Anerkennung, obwohl Frau Neuhaus jetzt wohl sagen würde: „I don’t need it!“ An dieser Stelle möchte ich Frau Kleine- Eickhoff und Frau Neuhaus noch einmal herzlich danken, die manchmal sogar einige Albernheiten duldeten, um uns eine schöne Zeit zu bescheren. Danke! Sie haben es geschafft, niemanden am Grand Canyon zu verlieren und so fuhren wir alle zusammen wieder zurück zu unseren Gastfamilien nach Sahuarita.

Die letzten Tage verbrachten wir wieder tagsüber in der High School. Nach dem Schulschluss um 15:15 Uhr hatten wir Freizeit mit unseren Gastschülern. Die Tage vergingen so schnell und es näherte sich unser Rückflug. Während der gemeinsamen Abschiedsfeier am Freitagabend saßen die Deutschen und die Amerikaner zusammen, redeten und lachten. Die fröhliche, fast familiäre Stimmung machte den Abschied noch schwerer und so floss auch die eine oder andere Träne.

Am nächsten Morgen saßen alle 15 Schüler plus zwei Lehrerinnen im Flieger nach Deutschland und freuten sich schon auf den Gegenbesuch und das Wiedersehen mit ihren Gastschülern in vier Monaten.






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