Pädagogisches Anliegen

Marienschulfoto 2022

Pädagogisches Anliegen

Unsere Leitlinie: Wir ermöglichen eine ganzheitliche Entfaltung eines jeden Kindes aus christlichem Selbst- und Werteverständnis.

Leitbild

Begegnen - Bilden - Bewegen

Unser Tun und Handeln sind geprägt von der Vorstellung der Gottesebenbildlichkeit des Menschen und deren konkretem Vorleben durch Pauline von Mallinckrodt und ihrem beispielhaften Einsatz für junge Menschen.

Wertschätzung und Achtsamkeit sind Werte, die für uns an oberster Stelle stehen.

  1. Unser Ziel ist eine ganzheitliche Bildung, in deren Mittelpunkt der Mensch steht: Wir begleiten die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit in Verantwortung für den anderen und für die Welt.
  2. Wir leben christliche Werte im Marienschulalltag und laden auch Andersdenkende ein, unsere Schule zu besuchen.
  3. Das gemeinsame Miteinander aller am Marienschulleben Beteilligten ist uns wichtig.
  4. Konzentriertes Arbeiten und Zeiten der Muße haben bei uns ihren Raum.
  5. Die Öffnung der Marienschule nach außen ist uns in engem Miteinander mit unseren außerschulischen Lernpartnern ein besonderes Anliegen.
  6. Wir sichern nachhaltig die Qualität unserer Arbeit.

Schulprogramm

Unser Schulprogramm ist vielfältig und breit aufgestellt - hier finden Sie die Kurzfassung. Die Links führen Sie zu den weiteren Bereichen.

 

Wir sind…

… ein katholisches Gymnasium und Aufbaugymnasium in Ordenstradition, seit 1897, in der Tradition der Schwestern der Christlichen Liebe, getragen vom Trägerverein Marienschule Lippstadt e.V., in finanzieller Absicherung durch die Pauline von Mallinckrodt-Stiftung

… staatlich anerkannt und vergeben gleichwertige Abschlüsse

… dreizügig - aktuell besuchen 820 Schüler*innen unsere Schule.

 

Auf Wunsch aller am Marienschulleben Beteiligten sind wir Halbtagsschule. Der Unterricht endet in der Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10) in der Regel um 13.05 Uhr.

Für die Fünftklässler*innen bedeutet das, dass 30 Stunden pro Woche verpflichtend sind.

Jede*r Schüler*in der Sekundarstufe I hat bei uns maximal vier Fächer pro Schultag. Das ermöglicht längere und intensivere Lern-, Übungs- und Arbeitsphasen in den Doppelstunden, angemessenes Sprachenlernen in den Fremdsprachen und entlastet zudem die Schultasche.

Unserem MarienSchulcafé ist die Nachmittagsbetreuung für angemeldete Kinder und Jugendliche angegliedert: Versorgung und Betreuung bis 16.00 Uhr mit gemeinsamem Mittagessen nach Schulschluss und verschiedenen Angeboten (u. a. Jugendarbeit der Kath. Studierenden Jugend KSJ, Hausaufgabenhilfe, Kreativangebote).

 

Unsere Leitlinie:

„Jedem Kind sein Gesicht.“

Wir ermöglichen eine ganzheitliche Entfaltung der Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes aus christlichem Selbstverständnis.

 

Unser Anliegen

- Verantwortung übernehmen- Erziehung zu Verantwortungsbewusstsein, eigenständigem Handeln und Entscheiden, Achtung des Einzelnen; Kultur des mitmenschlichen Umgangs - All dies sind Grundsätze unseres schulischen Zusammenlebens.
Verantwortlich handeln unsereSchüler*innen in der einen Welt, wenn sie sich sozial für das Philippinenprojekt engagieren.
Verantwortlich handeln unsere Schüler*innen füreinander in unseren vielfältigen Angeboten "Schüler*innen für Schüler*innen"Mentor*innen aus der Oberstufe begleiten etwa die Klassen der Erprobungsstufe: im Schulalltag, insbesondere in der ersten Schulwoche, auf Klassenfahrten, bei Wandertagen, Aktionsnachmittagen, sind Ansprechpartner*innen und „großer Bruder“ bzw. „große Schwester“ genauso wie die Mentor*innen der Q2 den neuen Schüler*innen der Einführungsphase in der gymnasialen Oberstufe bei ihrem Neuanfang an der Marienschule zur Seite stehen. Darüber hinaus sind Schüler*innen bei uns für Schüler*innen da als Medienscouts, Multis in der Suchtprävention, bei "Jugend gegen Aids", im Schulsanitätsdienst sowie in der Schülerbibliothek.
Verantwortlich handeln unsere Schüler*innen in unserer demokratischen Gesellschaft: Seit 2016 sind wir „Schule ohne Rassissmus – Schule mit Courage“. 
Unsere Erasmus+-Schulpartnerschaft mit dem Neumann-Gimnazium in Egger (Ungarn) seit fast drei Jahrzehnten zeigt unser Anliegen, verantwortlich zu handeln im vereinten Europa.
Besonderes Anliegen ist es uns, im Schulleben unsere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung zu verdeutlichen und wahrzunehmen. Dies steht gerade auch bei den Klassengemeinschaftstagen auf dem Jugendbauernhof Hardehausen (Kl. 7) im Mittelpunkt.
Verantwortlich handeln unserer Schüler*innen für eine nachhaltige Entwicklung: Unsere Beteiligung am Programm „Schule der Zukunft – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zeigt, wie wir uns konkret mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen und wie wir als Schulgemeinschaft auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Schule handeln.
Im Bewusstsein, als Schule ganzheitliche Bildung auch in der digitalen Welt zu ermöglichen, ist unser Medienkonzept der Prämisse des verantwortlichen Handelns in der digitalen Welt verpflichtet. Wir sind als digitale Schule seit 2019 bereits zweimal ausgezeichnet.
Unser institutionelles Schutzkonzept zeigt unser verantwortliches Handeln in der Schule.
 

MINT entdecken - im Unterricht und darüber hinaus (MINT - Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik): sechs Bausteine unseres MINT-Konzepts: 1.) Unterricht in allen MINT-Fächern, Wahlbereich II: Informatik, Angewandte Naturwissenschaften, Physik: Robotik, Gesundheitserziehung, 2. MINT-Profilkurse ab Klasse 7, MINT-Arbeitsgemeinschaften, IndiF-Bereich: Begabungsförderung, 3. vielfältiges Angebot für die Teilnahme an Wettbewerben (Känguru, Mathematik-/ Biologie-/ Chemieolympiade, Gedankenblitz, etc.), 4. bei Fahrten und Exkursionen mit MINT-Schwerpunkt, 5. in der Berufs- und Studienwahlorientierung, 6. in Kooperationen, z. B. Projekte mit der Hochschule Hamm-Lippstadt HSHL (Kooperationsvertrag), STARK Lippstadt. - Seit 2018 sind wir MINT-freundliche Schule, hier sind wir 2021 rezertifiziert worden. Seit 2019 sind wir aufgenommen in das nationale Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC.

Sprachen erleben - im Unterricht und darüber hinaus: 1. Fremdsprache Englisch, 2. Fremdsprache (neu ab K 7): Französisch, Spanisch oder Latein, 3. Fremdsprache: Französisch, Latein oder Spanisch (Wahlbereich II oder Oberstufe), Wahlbereich II: Geschichte bilingual; Sprachzertifikate, Teilnahme an Wettbewerben, Exkursionen. IndiF-Angebote: z. B. DELF, Reading American Young Adult Fiction. Wir haben Schulpartnerschaften weltweit: Eger / Ungarn. In Klasse 8/9 bieten wir eine Sprachenfahrt (Englisch, Französisch, Latein, Spanisch) an.

- Künstlerische, musische, sportliche und kreative Fähigkeiten fördern im Unterricht und darüber hinaus: durchgängig Unterricht in Kunst und Musik, Wahlbereich II: Darstellen und Gestalten, Literatur- und Vokalpraktische Kurse, Leistungskurse in Kunst und Sport, Kunst-Ausstellungen, besondere Lernleistungen im Abitur; vielfältige AG-Angebote im Bereich Musik, u. a. Schulorchester, Musical-AG für die Klassen 5/6, Orchesterkids, Chor, Konzerte, erfolgreiche Schulmannschaften in vielen Sportarten, etwa Fußball, Badminton, Handball, Tischtennis, Tennis, Schach; IndiF-Angebote etwa Nähwerkstatt, Kreative Schreibwerkstatt, Teilnahme an vielfältigen Wettbewerben, schuleigener Pauline-Literaturpreis etc.

- Individuell lernen - Individuelle Förderung von Leistung und Begabung: Jede*r Schüler*in ist uns mit seinen / ihren Fähigkeiten und Begabungen wichtig, deshalb bieten wir zahlreiche Möglichkeiten der individuellen Unterstützung im Rahmen unseres Forder-/ Förderkonzeptes und darüber hinaus. Ziel ist es, Schüler*innen im Laufe der Zeit mehr und mehr in die Lage zu versetzen, verantwortlich mit der eigenen Lernbiografie umzugehen, selbstständig das Lernen in die Hand zu nehmen und soziale, kommunikative und methodische Kompetenzen weiter zu entwickeln. Dabei stehen die Lehrer*innen beratend und unterstützend zur Seite. Wir arbeiten hier im Netzwerk Zukunftsschulen NRW. Darüber hinaus sind uns die Begabungs- und Exzellenzförderung wichtiges Anliegen. Hier bieten wir ein vielfältiges Angebot in allen Bereichen, insbesondere im MINT-Bereich.

- Berufsorientierung finden:Wir sind als einziges Lippstädter Gymnasium seit 2013 zertifiziert mit dem BerufswahlSIEGEL, dem einzigen bundesweit anerkannten Siegel für Schulen mit hervorragender Berufswahlorientierung. Wir nehmen teil am Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Unsere Schüler*innen absolvieren ein jeweils 14-tägiges Betriebspraktikum und Sozialpraktikum "Compassion". Unsere Schule hat ein umfassend ausgestattetes Berufsorientierungsbüro.

Glauben erfahren können: Als Schule in Ordenstradition der Schwestern der Christlichen Liebe ist für uns das religiöse Schulleben von besonderer Bedeutung, das in verschiedenen Angeboten sichtbar wird: Regelmäßige Schulgottesdienste für alle Stufen, Klassengemeinschaftstage (Jgst. 7), Besinnungstage (Q2), Schulwallfahrten, Frühschichten, Aktionsnachmittag Religion (Jgst. 5), Teilnahme an Katholiken- bzw. Kirchentagen, Fahrten der Schulgemeinde oder einzelner Klassen zum Mutterhaus der Schwestern der Christlichen Liebe nach Paderborn. Wir verstehen Schule als pastoralen Ort im pastoralen Raum Lippstadt und haben Frau Beate Sulk-Clasen als Schulseelsorgerin fest im Team.

Für uns ist die Erziehungspartnerschaft Schule - Elternhaus von besonderer Bedeutung: Wir setzen auf Kooperation, gegenseitige Wertschätzung, Offenheit und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Eltern haben als Teil unserer Marienschulfamilie vielfältige Möglichkeiten, in Schule aktiv zu sein, etwa in den Gremien der Schulmitwirkung, bei Marie@it oder im MarienSchulcafé.

Unser Kollegium (56 Lehrer*innen, vier Referendar*innen) steht in Kontakt zur Grundschule, um Übergänge zu erleichtern, trifft sich zu gemeinsamen Konferenzen, Erprobungsstufenkonferenzen, pädagogischen Konferenzen, besucht regelmäßig Fortbildungen, berät intensiv während der gesamten Schullaufbahn eines jeden einzelnen Schülers / einer jeden einzelnen Schülerin, etwa auch bei Klassenlehrer*innensprechtagen, arbeitet gemeinsam an der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Kompetente Klassenlehrer*innenund Jahrgangsstufenleiter*innen begleiten unsere Schüler*innen durch ihre Schullaufbahn.

Beratungsangebot: An unserer Schule besteht die Möglichkeit, in schulischen und persönlichen Problemsituationen eine individuelle Beratung für Schüler*innen und/oder deren Eltern durch entsprechend qualifizierte Personen in Anspruch zu nehmen.

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement: Unserem Leitbild entsprechend (Punkt 6) sichern wir nachhaltig die Qualität unserer Arbeit. Dazu gehören regelmäßige, sowohl intern wie auch extern verantwortete Evaluationen in allen Bereichen unseres Schullebens.

Bereits dreimal hat die Qualitätsanalyse in den Jahren 2012, 2017 und 2023 unsere Schulentwicklung genauer in Augenschein genommen. Die Qualitätsanalysen dienen dem Ziel, die Qualität von Schulen zu sichern und nachhaltige Impulse für deren Weiterentwicklung zu geben. Schulen erhalten im Rahmen der geprüften Qualitätskriterien eine fundierte Rückmeldung über ihre Stärken und Handlungsfelder, die ihnen hilft, gezielte Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung zu planen und durchzuführen.

Pauline von Mallinckrodt

Pauline von Mallinckrodt

 

Wer war sie?

Pauline von Mallinckrodt

  • wusste sich von Gott geliebt und stellte sich ihm ganz zur Verfügung
  • hatte ein unerschütterliches Vertrauen in die Führung Gottes
  • lebte aus dem Wort Gottes
  • schenkte die empfangene Liebe weiter an alle, denen sie begegnete
  • setzte sich tatkräftig und einfallsreich für Benachteiligte ein
  • kämpfte, wenn sie von einer Sache überzeugt war, für deren Verwirklichung
  • wusste sich immer auf dem Weg, gemeinsam mit anderen
  • war bereit zu Aufbruch und Veränderung
  • mit ihren Ideen und Aktivitäten war sie eine emanzipierte Frau

Pauline von Mallinckrodt wurde 1817 in Minden als Tochter des Oberregierungsrates Detmar von Mallinckrodt und seiner Gemahlin Bernhardine von Hartmann geboren, verlebte aber mit ihren drei jüngeren Geschwistern den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend in Aachen, wohin ihr Vater als Vizepräsident des Regierungsbezirks Aachen berufen worden war. Schon in jungen Jahren setzte Pauline sich für Arme und Kranke ein und entwickelte eine große Sensibilität für soziale Not, die durch die Industrialisierung immer größere Ausmaße annahm. 1839 wechselte Pauline, bedingt durch die Pensionierung des Vaters, nach Paderborn über, das nun Hauptbetätigungsfeld ihres engagierten Einsatzes wurde. Hier trat sie dem Frauenverein zur Pflege armer Kranker in ihren Häusern bei und organisierte Nachtwachen. Um den kranken Müttern die Sorge für ihre unbeaufsichtigten Kleinkinder zu nehmen, gründete sie 1840 eine Kleinkinder-Bewahrschule als Tagesheimstätte. 1842 nahm sie die ersten beiden blinden Kinder auf und legte damit den Grund für die erste Blindenanstalt in Westfalen, die 1847 zur Provinzial-Blindenanstalt erhoben wurde und bis heute existiert. Zwei Jahre später konnte sie, nunmehr frei von den Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie, den lang gehegten Wunsch verwirklichen, sich einer Ordensgemeinschaft anzuschließen. Da sie jedoch keinen Orden fand, der die Blinden übernahm, gründete sie am 21.8.1849 die  Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe. In der Folgezeit weitete sich das Erziehungsfeld der Gemeinschaft auf die Schulen aus. Die Tätigkeit im Schulbereich wurde eine der Hauptaufgaben der Kongregation. Aufbauend auf dem  pädagogischen Anliegen Pauline von Mallinckrodts, sieht die Gemeinschaft - damals wie heute - in der christlichen Erziehung und Bildung ihr Hauptapostolat. Am 14. April 1985 sprach Papst Johannes Paul II. diese engagierte Pädagogin und Ordensfrau selig und stellte sie damit ins Rampenlicht der Öffentlichkeit.

Als Schule in Ordenstradition der Schwestern der Christlichen Liebe sind uns markante Zitate aus den Briefen von Pauline von Mallinckrodt, die pädagogische Leitlinien umreißen, wichtig:

  • "Die Liebe zu den Kindern ist die beste Lehrmeisterin der Erziehung, nur jemandem, der die Kinder liebt, darf man sie anvertrauen."
  • "Liebe und Güte sind die erfolgreichen Kräfte in der Erziehung, aber beide müssen gepaart sein mit konsequentem Festhalten an dem einmal Geforderten."
  • "Der liebe Gott hat dem Menschen Verstand und Herz gegeben; nur die harmonische Übereinstimmung beider bildet den Menschen zu einem vollkommenen liebenswürdigen."
  • "Was würde alle wissenschaftliche Befähigung nützen, wenn sie nicht gepaart ist mit einer tiefen Demut und einer geduldigen Nächstenliebe, mit einer vollen Ergebung in den Willen Gottes und in all seine Fügungen."
  • "Tüchtige Charaktere … werden nur von innen heraus gebildet; auf äußeren Zwangsgehorsam lege ich gar wenig Wert, weil sich solche Kinder, später erwachsene Menschen, sehr leicht in ungünstigen Verhältnissen, auch den von ihren Vorgesetzten herabkommenden bösen Beispiel und Geboten fügen - da ihre innere Kraft und Freiheit gar wenig geübt ist."
  • "Man darf keine Meinung aufdrängen, sondern überzeugen, begründen - Ratgeber sein."
  • "Erziehen Sie sich selbst, dann werden Sie andere zu erziehen wissen."

 

Welche Haltungen kennzeichneten Pauline von Mallinckrodt?

  • Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes, deshalb ist er liebenswürdig - der Liebe würdig
  • Als Ebenbild Gottes verdient jeder Mensch Achtung und Wertschätzung, ob er Leistungen erbringen kann oder nicht.
  • Es sind alle Kräfte einzusetzen, um vielen Menschen zu einem Leben zu verhelfen, das ihrer Würde entspricht.
  • Mit Kreativität und Hilfsbereitschaft ist sowohl versteckte als auch offensichtliche Not zu lindern.

Unser Logo

Unser Logo

Der Dornbusch

Man kann es so sehen: 
Straßen, Verbindungen, Wege aufeinander zu; ein Netz, das entsteht.
Unsere Schule lebt aus einem vielfältigen Miteinander von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern; wir sind bei unserem Tun aufeinander angewiesen und aufeinander bezogen.

Man kann es auch so sehen: 
ein Baum mit einem Stamm, der in der Erde wurzelt und sich verzweigenden Ästen, die in den Himmel reichen.
Unsere Schule soll ein lebendiges Wachstum ermöglichen, die Entfaltung der Kräfte eines jeden fördern; dabei sind wir der Erde verwachsen und dem Himmel zugewandt.

Man kann es schließlich auch so sehen: 
der brennende Dornbusch, alttestamentliches Zeichen der Nähe Gottes 
in unserer Welt.
Wir leben und handeln nicht aus uns selbst heraus, sondern vertrauen bei 
all’ unserem Tun auf die Gegenwart Gottes, auf seine liebende Nähe.

Schulgeschichte

Ein charakteristisches Bild über Geschichte, Strukturen und Veränderungen auf dem Gebiet der Mädchen- und Frauenbildung zeigt die mehr als 120jährige Geschichte unserer Schule. Eine seit 1896 als Privatschule für Mädchen im Rahmen einer Höheren Töchterschule bestehende zweiklassige Einrichtung wurde 1897 von der Kongregation der Schwestern von den christlichen Schulen der Barmherzigkeit (Heiligenstädter Schulschwestern) übernommen und als Katholisches Lyzeum aufgebaut. Der Ausbau verschiedener Jahrgänge führte nach der Neuordnung 1908 (10-klassige Bildungseinrichtung) zur staatlichen Anerkennung 1911. Schon im Jahre 1898 war der eindrucksvolle Schulbau in Lippstadts Fleischhauerstraße eingeweiht worden.

Aufbauend auf ersten Erfahrungen in der Lehrerinnenausbildung konnte 1913 die Angliederung einer Frauenschule erreicht werden, die den damaligen Schülerinnen nach 'Mittlerer Reife' das Berufsfeld der Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin eröffnete. Etwa zeitgleich errichte man Ausbildungsmöglichkeiten für Kindergärtnerinnen und -hortnerinnen. Der ersten Schulleiterin Sr. Maria Pia Hupe (1897-1918) folgte Direktorin Sr. Raphaela Tillesen (1918-1938). Ihrem Bemühen ist die Gründung der ersten Lippstädter Realschule im Jahre 1927, der Ausbau des mit der Reifeprüfung endenden Oberlyzeums und der Frauenoberschule zu verdanken. Die Entwicklung wurde durch die rigorosen Eingriffe des nationalsozialistischen Systems mehr und mehr behindert. 1938 wurde das 'St. Marien - Oberlyzeums mit Frauenoberschule' zur Auflösung gezwungen.

Die mit dem evangelischen Lyzeum vereinte 'Städtische Oberschule für Mädchen' wurde nach dem 2. Weltkrieg von der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe übernommen und konnte 1946 im alten Gebäude als 'Marienschule' wiedereröffnet werden. - 1947 legten erste Schülerinnen das Abitur ab; kurz vorher waren auch die sozialpädagogischen Ausbildungswege als Fachschulen aufgenommen worden. Seit den 1950er Jahren nahm man sich unter der Leitung von Sr. Agnesia Lobreyer (1946 - 1969) der bewussten Förderung von Spätaussiedlerinnen an.

Die stetige Erweiterung des Bildungsangebots bewog die Schwestern Anfang der 1960er Jahre einen neuen Ort für ihre Schule zu suchen, den man auf dem weitläufigen Gelände an der Ostlandstraße im Lippstädter Ortsteil Lipperbruch fand. Nach dem ersten Spatenstich für den Schulneubau 1963 konnte man mit der Schulgemeinde im März 1966 an die Ostlandstraße umziehen. „In der Welt ein Haus, im Haus eine Welt, und Haus und Welt in gnädiger Hand“ war das Leitwort der Einweihung

Die Zeit am Lipperbruch begann 1966 für die Marienschule unter der Leitung von Sr. Agnesia Lobreyer (1946 - 1969) mit den besonderen Herausforderungen der beiden Kurzschuljahre und der damit verbundenen Verlegung des Schuljahresbeginns in den Sommer. Weitrechende, pädagogisch motivierte Änderungen in den 1970er Jahre, wie die Einführung der Koedukation(1973) und der Reformierten Oberstufe (1974), stellen wichtige Abschnitte der Tätigkeit der Schulleiterin Sr. Helene Schöpper (1969 - 1990) dar. Darüber hinaus machte auch die wachsende Schülerzahl bauliche Erweiterungen, etwa bei den Sportanlangen, dem Bau der großen Sporthalle, des Chemietraktes sowie im Unterstufen- und Verwaltungstrakt, nötig.

Mit der Öffnung des Gymnasiums für das elektronische Zeitalter durch die Initiative „Schulen ans Netz“, der Schaffung der Lernwerkstatt, des Selbstlernzentrums, der Schülerbibliothek und des Schülerbetriebspraktikums in der Jahrgangsstufe 11 sind unter der Leitung von Sr. Anna Schwanz (1990 - 2002) wichtige Schritte in die Zukunft getätigt worden. Seit 1991 berichtet das „Marienschuljahr“ von den vielfältigen Aktivitäten und Initiativen an der Marienschule. In besonderer Weise wurde gerade in den 1990er Jahren auf die Vermittlung musischer, kultureller und theaterorientierter Bildung Wert gelegt.

Zum 100-jährigen Jubiläumsfest (1996/1997) der Marienschule wurde das Symbol des aus dem Alten Testament stammenden Dornbusches, der als Fensterwand den östlichen Teil des Forums schmückt, als Marienschul-Logo aus der Taufe gehoben. Der neue Leitspruch des Gymnasiums „Jedem Kind sein Gesicht“ zeigt bis heute die damit verbundene Profilierung des Gymnasiums.

Eine weitere Öffnung von Schule und die Herausforderungen einer komplexer werdenden Welt überschreiben die Leitungszeit von Heinz Müting (2002-2012). In seine Zeit fallen baulich der Anbau des MarienSchulcafés und die Grundsanierung der Physik-Räume. Die Einführung des Sozialpraktikums „Compassion“ (2003) sowie die Einführung des Zentralabiturs in NRW (2007) und des achtjährigen Bildungsgangs „G8“ ab 2005 waren nachhaltige Veränderungen in der Schulstruktur dieser Zeit.

Mit dem Schuljahr 2012/2013 übernahm Ute van der Wal die Schulleitung des Gymnasiums, das mit der Neugründung des Aufbaugymnasiums zum Schuljahr 2015/2016 ein weiteres Standbein bekommen hat und damit dem Wunsch der Eltern nach G9 nachgekommen ist, wenngleich mit der Rückkehr zu G9 im Land NRW dieser Schule nur eine „Lebenszeit“ von 10 Jahren bis 2025/2026 beschieden sein wird. Im Rahmen des vielfältig ausgestalteten Jubiläumsjahres 2016/2017 feierte die Schulgemeinde das 120-jährige Bestehen der Marienschule, den 200. Geburtstag der Seligen Pauline von Mallinckrodt sowie 50 Jahre Marienschule am Schulstandort Lipperbruch. Verantwortung übernehmen, MINT entdecken, Sprachen erleben, Kreativität entfalten, Berufsorientierung finden und Glauben erfahren können, dies sind die Leitlinien des aktuellen Schulprogramms des Gymnasiums. Durch die Digitalisierung, durch die Corona-Krise (2020-2023) beschleunigt, ändern sich derzeit Unterricht, Schule und Schulgebäude einmal mehr grundlegend.




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