Du sollst nicht...“ war der Titel meines Kurses an der DSA Roßleben, die ich vom  27.07.2023 bis zum 12.8.2023 für 16 Tage besuchte.

Ob Normenerzeugung, Normendurchsetzung oder Grenzen der Normendurchsetzung, all das lernten wir in unserem Kurs. Durch die Erarbeitung rechtsphilosophischer Grundlagen erschlossen wir uns verschiedene Perspektiven und Hypothesen bezüglich der allgemeinen Thematik der Rechtsphilosophie. Mit den Fragen nach der Entstehung, den Charakteristika und des Geltens von Rechtsnormen hatten wir einen roten Faden für unsere Erarbeitungen. Auch das Verhältnis von Staat und Rechtsnormen sowie die Grenzen von Rechtsnormen beschäftigten uns im Verlauf unseres Kurses.

Durch Kant, Locke, Habermas und einige weitere Philosophen lernten wir, uns in die verschiedenen Definitionen hineinzudenken. So näherten wir uns in Kombination mit rechtsdogmatischen Inhalten den Grundlagen des heutigen Rechtsverständnisses an. Diese sollten es uns schließlich ermöglichen, Fälle nach den aktuellen Standards zu beurteilen. 

So kamen wir dazu, erste gegebene Fälle zu analysieren und eigene Gutachten zu erstellen. Darunter war auch der strafrechtliche Deliktaufbau, der uns schließlich insofern zum Fall „Daschner“ geleitete, als dass eben dieser Aufbau detailreich an dem Fall getestet werden konnte und ein gutes Beispiel dafür abgab, wie rechtliches und moralisches Denken differenziert werden müssen. Als Leitfaden diente uns dabei stets die Frage nach der Durchsetzung der jeweils vorliegenden Normen. Gegen Ende der Kursarbeit befassten wir uns noch einmal mit der Normentreue und erstellten eine Studie, welche die Sammlung und Auswertung der Aussagen der Teilnehmenden beinhaltete. 

Aber auch neben unserer Kursarbeit hatten wir Zeit, uns in sogenannten KüAs (kursübergreifenden Angeboten) auszutauschen und zu organisieren. Von gemeinsamem Musizieren, Cheerleading und Singen über Kampfsportangebote und spannende Diskussionen konnten alle Teilnehmenden ihre eigenen Interessen vorstellen und vielfältige, auch ausgefallene Angebote nutzen. Mein persönliches Highlight war hier ein Moot Court, bei dem es sich um eine simulierte Gerichtsverhandlung handelte. Ich hatte dabei die Gelegenheit, mich in der Aufarbeitung eines fingierten Falls zu versuchen und als „Anwältin“ aufzutreten. Der Schauprozess war absolut spannend und ein besonderes Ereignis in meiner DSA-Zeit in Roßleben.

Jeder, der sich ein einzigartiges Erlebnis mit vielen spannenden Themen wünscht, ist bei der Deutschen Schülerakademie genau richtig. Aus dieser Erfahrung können neue wichtige Freundschaften entstehen, die nachhaltig bereichern. 

Lara Kruse, Q2